Forschungsprojekte

Die FAO schätzt, dass 500 Millionen Kleinbauernfamilien über 50% der Nahrungsmittel für die Weltbevölkerung erzeugen. Ein großer Teil von ihnen lebt in den Zonen des tropischen Wechselklimas und ist auf Regenfeldbau angewiesen. Während der langen Trockenzeit liegen ihre Felder entweder brach oder sind anfällig für Ernteausfälle. Gezielte Bewässerungsansätze haben das Potenzial, eine ressourcenschonende und ökologische Produktion von Gemüse zu ermöglichen. Dies kann wesentlich dazu beitragen, die Lebensbedingungen von Kleinbauernfamilien zu verbessern und gleichzeitig den steigenden Nahrungsmittelbedarf der wachsenden Weltbevölkerung zu decken.

Die Technologie der bedarfsgesteuerten Bewässerungsplanung auf der Grundlage von Bodenfeuchtemessungen wurde bisher vor allem in der mechanisierten Landwirtschaft in Industrieländern eingesetzt. Diese Technologie bietet ein großes Potenzial für die Anwendung in tropischen und subtropischen Regionen mit begrenzter Verfügbarkeit von Bewässerungswasser.

Forschungsprojekte zum Thema Bewässerung

Sensor based Irrigation Management in Odisha - SIMO (IN22 F&E)

  • August 2022 - Mai 2023
  • Ausbildungszentrum für Agrarökologie Maa Mati Campus, Distrikt Puri
  • HAFL, Intagris AG, i-Concept Initiatives, PlantCare

Im Rahmen des Projekts wurde die Feldimplementierung einer auf Feuchtigkeitssensoren basierenden Bewässerungsplanung getestet. Das Ziel des Forschungsprojekts war es, unter Anwendung von traditionellen Bewässerungsmethoden mit weniger Wasser grössere Erträge zu realisieren. Zudem diente das Projekt auch als erster, konkreter Feldversuch, um die Sensoren-Technologie der PlantCare AG (Schweiz) zu testen und ein entsprechendes Anforderungsprofil für zukünftige Anwendungen in tropischen Ländern zu entwickeln.

Minimal Irrigation - Sensoren basiertes Bewässerungsmanagement (MAD24 F&E)

  • April - Dezember 2024
  • 4 Standorte in der Region Amoron'i Mania / Bakaro und 2 Standorte in der Region Alaotra Mangoro
  • Farming & Technology for Afrika (FTA), Université d'Antananarivo - Ecole superieure des sciences agronomiques, PlantCare

Trotz des Anstiegs der Gemüseproduktion in Madagaskar bleibt die Produktivität der kleinbäuerlichen Produktionssysteme insgesamt niedrig, was auf verschiedene Einschränkungen zurückzuführen ist. Agronomische Faktoren wie Bodenqualität, Schädlingsbefall und der Grad der Intensivierung spielen dabei eine Rolle. Auch ökologische Faktoren wie die Verknappung und Verschlechterung von Boden-, Wasser- und Biodiversitätsressourcen sowie Ertragsschwankungen aufgrund unregelmäßiger Niederschläge und steigender Temperaturen tragen dazu bei.

Besonders während der trockenen, kühlen Jahreszeit von April bis September stehen die Kleinbauernfamilien Madagaskars vor grossen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Erschöpfung der Wasserressourcen und dem steigenden Druck durch verschiedene Nutzungssektoren wie Landwirtschaft, Industrie und Haushalte.

Das Forschungsprojekt zum Thema «Minimal Irrigation» wurde von der madagassischen NGO Farming & Technology for Africa und der Universität Antananarivo in Zusammenarbeit mit Aqua Alimenta entwickelt und zielt darauf ab, die Bewässerung von ausgewählten Gemüsekulturen durch den Einsatz von Bodenfeuchtesonden zu verbessern.

Das Prinzip basiert auf der kontinuierlichen Überwachung der Bodenfeuchtigkeit, um den Pflanzen in Echtzeit die richtige Menge an Wasser zuzuführen. Dadurch sollen eine verbesserte Pflanzengesundheit, höhere Erträge und eine effizientere Wassernutzung erreicht werden. Die verwendeten Bodenfeuchtesonden stammen von der PlantCare AG in der Schweiz.

Projektregion IN22 F&E

Projektregion MAD24 F&E